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GRAU Architects bauten einen Teehauspavillon mit zeremoniellem Eindruck und Blick auf einen See

Dec 03, 2023Dec 03, 2023

Das slowakische Architekturbüro GRAU Architects hat in Český Těšín, Tschechien, ein minimalistisches Teehaus gebaut, das einen zeremoniellen Eindruck mit Blick auf den Hrabinka-See vermittelt.

Der 9 Quadratmeter große Pavillon mit dem Namen Tea House Pavilion am Ufer des Staudamms in Český Těšín wurde als Intervention im öffentlichen Raum im Rahmen des internationalen Workshops Mood for Wood entworfen.

Das Studio ließ sich von der traditionellen japanischen Architektur der Teehäuser inspirieren und interpretierte deren zeitgenössische Ausdrucksmittel.

GRAU Architekten haben mit einem einfachen Gestaltungsprinzip gearbeitet, bei dem Holzelemente miteinander verbunden werden und so eine komplexe statische Struktur schaffen.

Der Pavillon aus Birkensperrholz und Geotextil für sein Dach lädt zu einem hautnahen Naturerlebnis ein und lenkt die Aufmerksamkeit der Besucher auf das Wasserreservoir – Ausblicke, Geräusche, Bewegungen.

„Dank des endlosen Blicks in die Baumwipfel, des definierten Blicks auf die grenzenlose, ruhige Wasseroberfläche und des sanften Abschlusses von der umgebenden Hektik des Alltags zwingt es einen Menschen zum Anhalten, zum Entschleunigen“, so GRAU Architects.

Im Inneren des Pavillons finden bequem bis zu sechs Personen Platz, die während der Teezeremonie einander gegenüber am Tisch sitzen, was der Zeremonie einen gewissen Eindruck von Intimität verleiht.

Die dezent-leichte, offene Konstruktion bezieht sich auf das traditionelle japanische Interieur, bringt aber moderne Elemente mit ein. Es fügt sich harmonisch und zart in die Umgebung ein.

Das Studio hat mehrere Regeln der traditionellen Teezeremonie in das endgültige Design übertragen.

Beim Betreten des Innenraums muss sich beispielsweise jeder Besucher bücken, um unter dem untersten horizontalen Balken des Bauwerks hindurchzugehen, der auf die Niriji-Guchi-Tür verweist, ein Symbol für die Gleichheit aller Teilnehmer der Zeremonie.

Gleichzeitig öffnet sich beim Betreten ein aufrichtender Blick auf das Wasserreservoir. Ein niedriger Tisch in der Mitte der Anlage lädt die Besucher dazu ein, wie in der japanischen Kultur üblich, auf den Knien zu sitzen. Die Aussteifung des unteren Teils der Struktur mit Sperrholzplatten sorgt für ein Gefühl der Privatsphäre und Abgeschiedenheit von Außengeräuschen.

Der offene Eingangsrahmen ermöglicht den Blick in den Innenraum und Passanten können die Teezeremonie im Gange sehen.

Die Höhe des Tisches verleiht ihm Vielseitigkeit bei der Verwendung sowohl während der Teezeremonie als auch als Bank, die einen Platz zum Sitzen und stillen Nachdenken bietet, und folgt damit der japanischen Ideologie, die auf Einfachheit und ästhetische Raffinesse setzt.

Der Tisch wird zum einzigen zentralen Möbelstück des Pavillons, seine Tiefe ermöglicht es den Teilnehmern der Zeremonie, in einem Gefühl der Gegenseitigkeit eng beieinander zu sitzen.

Nach Angaben des Studios hat der Pavillon einen multifunktionalen Charakter und kann neben der Teezeremonie auch als angenehmer Sommerpavillon mit beruhigenden Ausblicken in die Natur fungieren.

Der auf einem quadratischen Grundriss gezeichnete Pavillon verweist auf Einfachheit und die Verwendung primärer Elemente stellt das Symbol von Materie und Mensch dar.

Die Struktur des Pavillons basiert auf einer Grundrissfläche von 3 x 3 Metern bei einer Höhe von 4 Metern, was gleichzeitig der Strukturhöhe aus Holzprismen aus Fichtenholz mit quadratischem Querschnitt und der maximal zulässigen Höhe des Pavillons entspricht.

Die Struktur besteht aus rohen Holzelementen, ergänzt durch einen weichen Stoff, um ein Gefühl von Gemütlichkeit zu vermitteln, während der Pavillon dennoch minimalistisch bleibt. „Es lenkt nicht von der Zeremonie selbst ab und davon, ein Gefühl von Frieden und Harmonie zu erreichen“, so das Studio.

Weitere verwendete Materialien sind Fichtenbodenbretter, Birkensperrholz und Dachgeotextil.

Die Masse des Pavillons nimmt Bezug auf die Form traditioneller Teepavillons. Das Studio befestigt den Stoff diagonal und verschließt zwei Seitenwände mit Birkensperrholz, wodurch ein Eindruck von Privatsphäre entsteht.

Dies bietet auch Schutz vor Witterungseinflüssen wie Sonne und Regen, den das Haus bietet, aber gleichzeitig bleibt die Rahmenkonstruktion luftig und offen genug, um eine Verbindung mit dem Außenbereich und die Schaffung nicht-traditioneller Ausblicke zu ermöglichen.

Auch Textilien auf zwei Ebenen sollen dem Pavillon ein gewisses Spiel verleihen, das an die traditionelle japanische Architektur erinnern soll.

Axonometrische Zeichnung

Abschnitt

Detail des Bodens

Detail des Daches

GRAU wurde 2014 in Bratislava, Slowakei, gegründet. Die Firma wird seit Kurzem von Andrej Olah und Filip Marčák geleitet. GRAU arbeitet an Projekten unterschiedlicher Größenordnung, von Innenräumen bis hin zu öffentlichen Gebäuden.

Fakten zum Projekt

Projektname:Teehaus-Pavillon

Architekten:GRAU Architekten

Größe:9m2

Standort:Český Těšín, Tschechische Republik.

Design Team:Andrej Olah, Filip Marčák, Jana Filípková, Alexandra Májska

Mitverfasser:[Studenten, Workshop-Teilnehmer] Julia Kurnik, Alicja Łosik, Alexandra Gospodarek, Katarzyna Owczarska, Maria Pawłova, Maciej Kuratczyk, Michał Teodorczyk, Jan Chmurski.

Projektjahr:2022

Abschlussjahr:2022

Klient:Stimmung für Holz

Alle Bilder © Matej Hakár.

Alle Zeichnungen © GRAU Architects.

> über GRAU Architects

GRAU ArchitektenpavillonSperrholzTeepavillon

Projektfakten Projektname: Architekten: Größe: Standort: Designteam: Co-Autor: Projektjahr: Fertigstellungsjahr: Kunde: